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Die WLAN Client Bridge

Generisch gesprochen dienen WLAN Bridges dazu 2 unterschiedliche Netzwerke über WLAN miteinander zu verbinden. Die WLAN Client Bridge ist ein Untertyp einer WLAN Bridge, welcher ein oder mehrere Ethernet Endgeräte (Clients) über ein WLAN an Ihr Heimnetzwerk anbinden kann. Die WLAN Client Bridge sieht dabei wie ein WLAN Client aus Sicht des WLAN Access Point aus und fungiert auch für andere WLAN Clients weiterhin als WLAN Access Point.

Hierzu offerieren entsprechende Geräte einen oder mehrere Ethernet Netzwerkanschlüsse. An diese können die Ethernet Endgeräte dann direkt oder falls die Ethernet Netzwerkanschlüsse nicht ausreichen, über einen Ethernet-Switch angeschlossen werden.

Die Konzeption von WLAN kennt hauptsächlich nur die Möglichkeit Daten von einem WLAN in ein dahinterliegendes Netzwerk weiterzuleiten (z.B. Richtung Internet oder einem Ethernet Netzwerk). Eine Verbindung von zwei WLAN Netzwerke wurde über das sogenannte “Wireless Distribution System” (WDS) definiert. WDS führte jedoch zu vielen Inkompatibilitäten und hat sich nicht durchgesetzt. Als Resultat gibt es derzeitig keine standardisierte Lösung für eine WLAN Client Bridge und die Hersteller greifen auf eigene Lösungen zurück um eine WLAN Client Bridge anzubieten.

Folgend 2 Lösungsansätze, welche üblicherweise in der Praxis vorkommen:

  1. Die Geräteadressen (MAC Adressen) der Ethernet Endgeräte werden in der WLAN Client Bridge zur MAC Adresse der Client Bridge über eine Art “Network Adress Translation” übersetzt. Das für die Übersetzung nötige eineindeutige Identifizierungskriterium kann z.B. die IP Adresse der Ethernet Endgeräte sein. In diesem Fall sieht die WLAN Client Bridge wie ein WLAN Client aus Sicht eines WLAN Access Point aus.

  2. Die WLAN Client Bridge, meldet sich separat für jedes angebundene Ethernet Endgerät als ein WLAN Client an dem WLAN Access Point an. Die WLAN Client Bridge könnte in diesem Fall die Ethernet MAC Adressen als WLAN MAC Adressen wiederverwenden oder bei vorhandensein eines eigenen Pools von WLAN MAC Adressen eine 1:1 Übersetzung durchführen. Hier sieht die WLAN Client Bridge gleich wie eine Anzahl von WLAN Clients aus (je nach Anzahl der angebundenen Ethernet Endgeräte).

Beide Lösungsansätze sind im Normalfall für Sie transparent und die Ethernet Endgeräte lassen sich reibungslos über die WLAN Client Bridge in Ihr Heimnetzwerk einbinden. Je nach genauer Lösung kann es vorkommen das es Schwierigkeiten gibt, wenn Sie MAC Adress Filter nutzen. Da eine WLAN Client Bridge evtl. die Ethernet MAC Adresse durch eine andere ersetzt, können am Internet-Router oder WLAN Access Point plötzlich unbekannte MAC Adressen auftauchen und der Zugriff auf das Heimnetzwerk wird aufgrund eines MAC Adress Filters verweigert. Auch kann die Anzahl der Ethernet Endgeräte, welche über eine WLAN Client Bridge angebunden werden können begrenzt sein. Am besten ist es hier sich vor Kauf eines entsprechenden Gerätes genauer zu erkundigen. Des Weiteren ist es empfehlenswert sich auch noch einmal zu vergewissern, dass das WLAN Gerät auch wirklich die WLAN Client Bridge Funktionalität unterstützt. Hintergrund ist das die Nutzung des Termes “Bridge” aus WLAN Sicht undurchsichtig ist und es noch andere “Bridge” Typen gibt. Je nach Hersteller oder Organisation kann dann die Namensgebung auch noch eine andere sein (siehe folgende Notiz).

Notiz: Ein andere Typ einer WLAN Bridge ist die Punkt zu Punkt Verbindung zweier WLAN Access Points. Auch solch eine Bridge erlaubt die Einbindung eines separaten Ethernet Netzwerkes in Ihr Heimnetzwerk. Nachteil ist jedoch das dann auch der eigentliche WLAN Access Point nicht mehr als Access Point arbeitet sondern als WLAN Bridge und ein weiterer WLAN Access Point für die Versorgung der WLAN Clients nötig ist. Die offene Router Plattform DD-WRT unterscheidet übrigens noch zwischen Repeater Bridge und Repeater Mode. Der Unterschied hierbei ist, ob der Repeater auf der IP (Internet Protokoll) Schicht ohne ein neues IP Subnetzwerk auskommt oder ein neues IP Subnetzwerk erstellt. Der erste Fall entspricht der üblichen Funktionsweise von WLAN Repeatern wie Sie im Handel angeboten werden.

Notiz: Es gibt noch einen dritten Lösungsansatz für eine Anbindung von Ethernet Endgeräten über einen WLAN Client. Dieser erfordert jedoch für den Aufbau etwas mehr Netzwerkkenntnisse. Das Konzept ist, dass ein WLAN Client ein neues IP Subnetzwerk Ethernet-seitig erstellt. Aus Netzwerksicht ist dies sogar die sauberste Lösung, da die Einbindung der Endgeräte aus dem Ethernet Client Netzwerk dann über Standard Netzwerkfunktionen erfolgt. Nachteil ist, dass in diesem Fall die Daten auf der Vermittlungsschicht geroutet werden müssen, was explizit z.B. in Ihrem Internet-Router konfiguriert werden muss. Hier ist es ebenfalls nötig sich zu erkundigen und sicherzustellen das ein spezifisches Gerät solch einen Aufbau ermöglicht.

Eine WLAN Client Bridge wurden in der Vergangenheit selten als ein Gerät unter diesem Namen nicht im Handel angeboten. Derzeitig kommen aber Geräte auf dem Markt welche genau diesen Einsatzzweck abdecken. Als Beispiel soll hier das sogenannte “Gigagate” von Devolo dienen. Manche WLAN Access Points und viele WLAN Repeater bieten allerdings ebenfalls solch eine Funktion integriert an. So z.B der WLAN Repeater FRITZ!WLAN Repeater 1750E von AVM. Wie im Verlaufe dieses Kapitel erwähnt kommt man leider nicht darum herum sich zu erkundigen ob das Gerät, welches man erwerben möchte auch genau diese Funktion unterstützt.

Abschließend noch der Hinweis, dass die Begriff WLAN und WiFi oft gerne Synonym verwendet werden. Wenn Sie auf der Suche nach Informationen über eine WLAN Client Bridge sind, dann kann somit auch die Verwendung des Schlüsselwortes “WiFi Client Bridge” weiterhelfen.