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Ein PowerLine Netzwerk installieren

Um ein PowerLine Netzwerk zu Installieren brauchen Sie nur einen PowerLine Adapter nahe Ihres Internet-Routers in eine 220V Steckdose zu stecken. Des Weiteren einen oder mehrere PowerLine Adapter in Steckdosen stecken, welche sich nahe der mit Netzwerk zu versorgenden Endgeräte befinden. Danach verbinden Sie die Endgeräte und den Internet-Router per Ethernet Patchkabel mit den jeweilig naheliegenden PowerLine Adaptern. Als letzter Schritt erfolgt noch die Konfiguration der PowerLine Adapter, bzw. im Fall das Sie einen PowerLine Adapter mit integriertem WLAN einsetzen, die Konfiguration des WLAN Access Point.

Wenn alles gut läuft gibt es tatsächlich für die Installation nicht mehr zu tun. Dennoch gibt es auch für die Installation von einem PowerLine Netzwerk ein paar Dinge zu beachten, welche die Wahrscheinlichkeit verringern, dass das PowerLine Netzwerk hinterher nicht zu Ihrer Zufriedenheit funktioniert.

  1. Es mag selbstverständlich klingen, doch zur Vollständigkeit soll es hier noch einmal erwähnt werden. Um ein PowerLine Netzwerk zu betreiben, bedarf es wenigstens 2 PowerLine Adapter, bzw. ein PowerLine Adapter und ein Endgerät mit integrierter PowerLine Funktionalität.

  2. PowerLine Adapter sind auf die Verfügbarkeit von Steckdosen angewiesen. Doch auch wenn eine Steckdose sonst sehr praktisch liegt, installieren Sie einen PowerLine Adapter nicht an einer Steckdose sehr nahe einer Heizung oder wo sich Wärme stauen kann. Ein PowerLine Adapter ist ein elektronisches Gerät, welches selbst Abwärme erzeugt, welche abgeführt werden muss und nur innerhalb eines bestimmten Betriebstemperaturbereiches zuverlässig funktioniert (typisch im Heimnetzwerkbereich sind 0 bis 40 Grad Celsius).

  3. Falls ein PowerLine Adapter an einer Doppel-, bzw. Mehrfachsteckdose Installiert wurde, sollten die anderen Steckdosenplätze frei bleiben. Grund hierfür ist das elektrische Verbraucher Störungen im hochfrequenten Bereich erzeugen können. Aufgrund der direkten Nähe zu einem PowerLine Adapter wirken sich solche Störungen besonders stark aus und senken die erreichbare netto Datenrate.

Notiz: Falls Ihr PowerLine Adapter selbst über eine Steckdose verfügt, können Sie diese unbesorgt nutzen. Ein integrierter Tiefpassfilter schützt den PowerLine Adapter vor hochfrequenten Störungen.

Tipp: Falls Sie ganz dringend einen bestimmten Steckdosenplatz noch brauchen, dann können Sie sich auch einen Netzfilter erwerben, welcher die hochfrequenten Störungen herausfiltert (kHz bis ca. 100Mhz Bereich). Es gibt Geräte welche auf der einen Seite in eine Steckdose eingesteckt werden und auf der anderen Seite selbst eine Steckdose bieten. Diese kann man am einfachsten installieren.

  1. Wenn möglich vermeiden Sie PowerLine über Verlängerungskabel zu betreiben. Die zusätzlichen Übergangswiderstände und die Dämpfung durch das Kabel an sich, verringern die erzielbaren Datenraten.

  2. Die verschiedenen Stromkreise in Ihrem Haushalt, werden typischerweise über alle 3 Phasen des Hausstromanschlusses verteilt, um eine gleichmäßige Auslastung zu erreichen. Das bedeutet aber für PowerLine, dass der PowerLine Adapter z.B. im Arbeitszimmer nicht nur an einem anderen Stromkreis, sondern sogar auch an einer anderen Phase angeschlossen sein kann, als der PowerLine Adapter z.B. im Wohnzimmer. Sind die Kabel der Stromkreise teilweise parallel verlegt, dann kann durch das sogenannte “Übersprechen” trotzdem eine Verbindung zustandekommen. Falls das nicht der Fall ist oder um eine bessere Leistung zu erreichen, kann ein Phasenkoppler installiert werden, welcher verschiedene Stromkreise auf verschiedenen Phasen im hochfrequenten Bereich miteinander koppelt und im tieffrequenten Bereich trennt (Hochpassfilter).

Notiz: Installationen in Ihrem Stromnetz sollten nur von fachkundigen Personen vorgenommen werden.

  1. Das was Sie letztendlich interessiert ist, dass das PowerLine Netzwerk für Sie schnell genug funktioniert. Doch wie viel Mbit/s netto eine Verbindung liefert ist bei der Installation kaum vorherzusagen. Von daher bleibt Ihnen nicht viel übrig als zu probieren, sprich das PowerLine Netzwerk zu installieren, zu konfigurieren und zu prüfen ob die Datenverbindung für Sie schnell genug ist. Die Benutzeroberfläche vieler Geräte beinhaltet oft eine Angabe über die erzielten Mbit/s einer Verbindung. Diese Angabe ist meistens aber nur die brutto Datenrate und kann ihnen somit nur ein Indiz geben, ob die Verbindung einigermaßen gut oder schlecht ist. Ist die Datenverbindung zu langsam, dann heißt es eine andere Steckdose zu probieren. Wer auf Nummer sicher gehen und sich nicht auf sein Gefühl oder die Angabe einer Bruttodatenrate verlassen will, misst am besten die netto Datenrate (siehe Speedtest).

Falls Sie übrigens ein wenig mehr über PowerLine als solches wissen möchten, dann finden Sie hinter folgendem Link eine kurze und kompakte Einführung zu PowerLine.

Weiter mit der Konfiguration eines PowerLine Netzwerkes unter dem Kapitel Konfiguration.