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Das Smartphone als Festnetztelefon - Erfahrungsbericht

Jetzt war es soweit, nach ca. 20 Jahren fiel mein schnurloses Festnetztelefon aufgrund eines Defektes aus. Der erste Gedanke war die inzwischen vorhandenen Smartphones als schnurlose Telefone auch für das Festnetz zu verwenden. Mit sogenannten Softphone-Apps, WLAN und per Voice-over-IP (VoIP) oder kurz „IP-Telefonie“ sollte das ja kein Problem sein. Damit spart man sich die Ressourcen ein neues Gerät zu kaufen und hat mehr Platz im Haushalt. Es gab dann doch ein paar Hürden und nicht alle ließen sich meistern, von daher wurde am Ende wieder ein schnurloses DECT-Festnetztelefon angeschafft, ein Fritz!Fon C6. In diesem Artikel lesen Sie den Erfahrungsbericht für die Verwendung von Smartphones mit Softphone-Apps, im Zusammenspiel mit einer Fritz!Box, für die Festnetztelefonie und einen Ersteindruck von dem Fritz!Fon C6 DECT-Telefon.

  1. Das Konzept für die heimische IP-Telefonie
  2. Das Fritz!App-Fon als IP-Telefon
  3. Das direkt unter Android integrierte IP-Telefon
  4. Das Fritz!Fon C6 - Ein Ersteindruck
  5. Fazit: Das Smartphone als Festnetztelefon
  6. Anhang: Die detaillierten Beschreibungen für die Einrichtung eines Smartphones als Festnetztelefon

Das Konzept für die Festnetztelefonie per Heimnetzwerk

Vorneweg das grundsätzliche Konzept wie die Festnetztelefonie über Ihr Heimnetzwerk funktioniert. Auf der einen Seite haben Sie ein IP-Telefon auf der anderen Seite eine Art Vermittlungsstelle, den sogenannten Registrar. Damit ein IP-Telefon als Festnetztelefon eingesetzt werden kann, muss es per WLAN oder kabelbasierten LAN (Ethernet) angebunden sein. Das IP-Telefon kann dabei ein dediziertes Gerät sein, aber auch einfach eine Software welche Sie als App auf einem Smartphone oder als Programm auf einem PC installieren. Telefon-Software für Smartphones und PCs kann man mit den Schlagworten „Softphone“, „VoIP-Client“, „SIP-Client“ oder „IP-Telefon“ finden. Sowohl IP-Telefon als auch Registrar muss man noch so einrichten, das sich beide finden und miteinander verbinden können.

Die Sprachübertragung und auch die Vermittlung des Gesprächs findet über Datennetzwerke statt, z.B. Ihrem Heimnetzwerk. Ein zentrales Protokoll zur Übertragung von Daten und damit der Gespräche, ist das Internet-Protokoll (IP). Von daher stammt auch der verwendete Term „IP-Telefon“, bzw. wird auch von Voice-over-IP oder IP-Telefonie gesprochen, wenn es um Telefonie über Datennetzwerke geht. Zum Aufbau und Abbau eines Gesprächs wird derzeit in der Regel das SIP-Protokoll verwendet (Session-Initiation-Protocol).

Die Übertragung über Datennetzwerke (Ihr Heimnetzwerk, das Internet) ermöglicht eine hohe Flexibilität wie eine Festnetztelefonlösung aussehen kann. Das folgende Bild zeigt drei Beispiele aus der Praxis.

Bild: Beispiele für Festnetztelefonie
Bild: Beispiele für Festnetztelefonie

Die Grundlage dieses Artikels bildet die dritte Lösung. Sie können aber auch bequem alle drei Lösungen kombinieren und gleichzeitig IP-Telefone in Ihrem Heimnetzwerk mit alten analogen oder ISDN-Telefonen betreiben. Oder Sie nutzen zusätzlich einen externen Internet-Telefonanbieter für eine separate Rufnummer für Ihre Geschäfts- oder Vereinstätigkeit. Solche Konfigurationen können Sie mit allen Fritz!Boxen realisieren welche Voice-over-IP (VoIP) unterstützen, das sind die meisten. Die ganz einfachen Modelle wie z.B. die Fritz!Box 4040 haben allerdings keine VoIP-Funktion Richtung Festnetz integriert. Bei Verwendung alter analog oder ISDN-Telefone müssen Sie noch darauf achten das der Internet-Router hierfür Anschlüsse bietet. Ob eine vergleichbare Konfiguration auch mit Internet-Routern anderer Hersteller möglich ist, wie z.B. die Speedport-Router von der Telekom oder die EasyBoxen von Vodafone, müssen Sie der Dokumentation für Ihren individuellen Internet-Router entnehmen.

Notiz: Im Prinzip hat eine Fritz!Box sowohl ein „IP-Telefon“ integriert als auch einen Registrar. Dadurch kann sich die Fritz!Box Festnetzseitig als „IP-Telefon“ zu Ihrem Internet-Anbieter verbinden und bietet sich Heimnetzwerkseitig als Vermittlungsstelle an. In solch einer Konfiguration dient die Fritz!Box im IT-Jargon als „Proxy“.

Das Fritz!App-Fon als Festnetztelefon

Begonnen wurde mit der Installation und Einrichtung des Fritz!App-Fon. Diese App stammt vom gleichen Hersteller wie die Fritz!Boxen und soll eine vergleichsweise einfache und bequeme Einrichtung bieten.

Die App wurde als erstes kostenlos, über den Google-Play-Store, auf zwei Smartphones installiert. Einmal für ein High-End Smartphone mit einem leistungsfähigen Prozessor (Qualcom Snapdragon 835). Zum anderen für ein Smartphone aus der unteren Mittelklasse welches etwas langsamer ist (Qualcom Snapdragon 665 Prozessor). Auf beiden Smartphones ist Android 10 im Einsatz.

Die nachfolgende Einrichtung der Smartphones als Festnetztelefon war dann auch tatsächlich relativ einfach. Unter der Voraussetzung einer bestimmten Einstellung in der Fritz!Box galt es nur das Kennwort der Fritz!Box einzugeben, notwendige Berechtigungen für die App zu bestätigen und den Anschluss des Festnetztelefons per Einmal-Code oder Tastendruck an der Fritz!Box abzuschließen.

Notiz: Folgend zu dem Erfahrungsbericht finden Sie eine detaillierte Beschreibung der Einrichtungsprozedur, inklusive der just erwähnten „bestimmten Einstellung“.

Mit aktiviertem WLAN standen die Smartphones dann auch schon als Festnetztelefon zur Verfügung. Ein kleines Statussymbol am oberen Bildschirmrand zeigte die Verfügbarkeit an.

Im anschließenden Praxistest funktionierte das Festnetztelefon auf dem High-End Smartphone gut. Die Klangqualität war gut und im Gesprächsfluß war es nicht zu merken das eine Softphone-App Ihren Dienst verrichtete. Zusammenfassend ließ es sich gut über das High-End Smartphone telefonieren und das klassische Festnetztelefon wurde nicht vermisst.

Auf dem Smartphone der Mittelklasse war die Klangqualität ebenfalls gut. Es gab aber merkliche Verzögerungen im Sprachfluß. Die Zeit zwischen der Mitteilung eines Teilnehmers und dem Hören am anderen Ende war so lang, das ein kontinuierliches Gespräch kaum zustande kam. Immer wieder sprachen die Teilnehmer durcheinander, da so lange Verzögerungen auftraten, das man dachte der andere würde gerade nichts sagen.

Ferner lag die Haptik der Smartphones in Ihrer typischen rechteckigen Bauform nicht jedem. Das machte sich gerade bei längeren Gesprächen negativ bemerkbar.

Letzterer Punkt ließe sich verschmerzen, doch der wesentliche Kern der Telefonie ist das Gespräch und dieses funktionierte auf einem der Smartphones nur unter merklichen Einbußen. Also musste eine andere Lösung gefunden werden.

Das direkt unter Android integrierte Festnetzelefon

Als Reaktion auf die Probleme des Fritz!App-Fon mit einem der Smartphones wurde recherchiert ob es erfolgversprechendere Softphone-Apps gibt. Überraschend tauchte dabei der Hinweis auf, dass schon direkt unter Android (ab Version 6), ohne weitere App, ein IP-Telefon integriert ist und als Festnetztelefon agieren kann. In der Regel ist es vorteilhaft statt externer Programme Betriebssystemfunktionen zu verwenden, wenn vorhanden. Dadurch laufen Geräte stabiler, es wird weniger Speicher benötigt und das Risiko sich durch eine App oder Programm einen Schädling einzufangen sinkt. Gute Gründe also das unter Android integrierte IP-Telefon als Festnetztelefon auszuprobieren.

Bei der Einrichtung des Android nativen IP-Telefons wurde schnell klar, warum dieser Ansatz kaum bekannt ist. Die Einstellungsoptionen waren gut versteckt und ohne weitere Hinweise wird diese wohl kaum jemand von alleine finden. Die Einrichtung als Festnetztelefon war im Vergleich zum Fritz!App Fon komplizierter, da die weitestgehend automatisierte Einrichtung wegfiel. Mit einer Schritt-für-Schritt Anleitung, wie z.B. im Anhang dieses Artikels lässt sich die Einrichtung als Festnetztelefon aber bewerkstelligen.

Nach erfolgreicher Einrichtung fiel als erstes auf, das es keine direkte Anzeige des Verbindungsstatus des Festnetztelefons gab. Man musste sich immer wieder durch die Einstellungen hangeln, um in einem bestimmten Dialog den Verbindungsstatus einsehen zu können. Als Abhilfe fand sich die App „SIP-Switch-Widget“, welche eine bessere Zugänglichkeit der Einstellungen und damit des Verbindungsstatus versprach. Dummerweise hat man jetzt aber wieder eine zusätzliche App installiert, etwas was man eigentlich vermeiden wollte.

In der Praxis funktionierte das direkt unter Android integrierte IP-Telefon als Festnetztelefon nicht zuverlässig. Zu einem registrierte sich das IP-Telefon nicht immer stabil beim Registrar, der Fritz!Box. Erschwerend kam hinzu das es dusseligerweise keine direkte Statusanzeige der Verbindung gab. Somit musste immer manuell kontrolliert werden ob das IP-Telefon auch wirklich aktiv ist. Zum anderen machten sich in den Testgesprächen wieder die Probleme durch Verzögerungen bemerkbar. Die Probleme mit den Verzögerungen betrafen aber wieder nur das Smartphone der Mittelklasse, mit dem High-End Smartphone ließen sich gut Gespräche führen.

Fazit, diese Alternative erwies sich für mich als unbrauchbar.

Notiz: Es gibt noch viele weitere Softphone-Apps, diese wurden allerdings nicht mehr getestet. Viele Messenger wie Skype oder WhatsApp können ebenfalls als Festnetztelefon dienen. Damit lassen sich bei WhatsApp innerhalb des eigenen Universums, mit Skype aber auch in das Fest-/Mobilfunknetz, Gespräche aufbauen. Hier muss aber jeder für sich entscheiden ob er all seine Daten den entsprechenden Unternehmen preisgeben möchte.

Das Fritz!Fon C6 - Ein Ersteindruck

Wie Eingangs erwähnt waren die Versuche Smartphones als Ersatz für ein Festnetztelefon zu verwenden für mich leider negativ ausgefallen. Auch die Akzeptanz meiner Mitbewohner für weitere Tests war auf ein Tief gefallen. Somit lief es darauf hinaus sich dann doch wieder ein dediziertes Festnetztelefon anzuschaffen.

Da die schon im Haushalt vorhandene Fritz!Box als DECT-Basisstation dienen kann und ergänzt durch positive Testresultate in Vergleichstests (Quelle 1) fiel die Wahl auf ein DECT-Telefon des Typs Fritz!Fon C6.

Das Verbinden des Fritz!Fon C6 zur Fritz!Box gestaltete sich als sehr einfach. Der Akku des Fritz!Fon C6 wurde durch abziehen einer Trennfolie aktiviert. Danach noch ein simpler Tastendruck an der Fritz!Box und beide Geräte waren miteinander gekoppelt und einsatzbereit.

Die Bedienung des Fritz!Fon C6 erwies sich als ausreichend intuitiv, weitere Einstellungen wie Klingelton, Klingellautstärke direkt vornehmen zu können. Das Online verfügbare Handbuch musste nicht konsultiert werden. Mit etwas mehr Experimentierfreudigkeit, aber ohne das man Experte sein muss, lassen sich weitergehende Einstellungen wie z.B. eine Anpassung des Startbildschirms vornehmen.

Hier machte es sich auch schon bemerkbar das sowohl das Telefon als auch der Internet-Router vom gleichen Hersteller stammen. So lassen sich auf dem Display des Fritz!Fon C6 Informationen anzeigen, welche auf der Fritz!Box verfügbar sind. So kann man sich, je nach Wunsch, z.B. den Status des Anrufbeantworters anzeigen lassen, Anrufe in Abwesenheit oder auch die Zimmer-Temperatur, falls man einen Temperatursensor an seiner Fritz!Box angeschlossen hat. Die Integration Telefon zu Fritz!Box lässt sich auch benutzen, um potentiell angeschlossene Heizungsthermostate zu regeln, den Anrufbeantworter der Fritz!Box zu bedienen oder die Daten des Fritz!Box Telefonbuchs in das DECT-Telefon zu synchronisieren.

Gespräche über das Fritz!Fon C6 verliefen problemlos. Die Gesprächsqualität und auch der Gesprächsfluss waren gut und gaben keinen Anlass zur Klage. Der im Telefon eingebaute Lautsprecher erwies sich im Freisprechmodus als überraschend zufriedenstellend. Bezüglich der Haptik, hat das Fritz!Fon C6 den klassischen schmaleren Formfaktor eines Telefons und liegt besser in der Hand als die Smartphones mit rechteckigen Displays von um die 6 Zoll.

Noch nicht ausprobiert wurden die exotischeren Funktionen wie Internet-Radio, Podcasts über das Telefon zu hören oder E-Mails zu empfangen und zu versenden. Gerade für letzteres habe ich aber so meine Zweifel was die Nützlichkeit angeht, da das Display für die Telefonfunktionen zwar ausreichend dimensioniert ist, für viel Text aber dann doch zu klein sein dürfte.

Fazit, das Fritz!Fon C6 erwies sich soweit als wertiger Ersatz des alten defekten Festnetztelefons. Die im Zusammenspiel mit einer Fritz!Box zusätzlichen angezeigten Informationen und Funktionen machten sich im tagtäglichen schon positiv bemerkbar. Sorge bereitet etwas ob das Fritz!Fon C6 ebenfalls wieder ca. 20 Jahre durchhalten wird. Je verzahnter die Schnittstellen und Funktionen desto eher veraltet ein Gerät und wird ersetzt, auch wenn es an sich noch funktioniert.

Notiz: Kleine Ergänzung, der Akku des Fritz!Fon C6 ist austauschbar.

Quelle [1]: https://www.chip.de/artikel/DECT-Telefone-Test-Das-sind-die-besten-schnurlosen-Telefone_138619680.html

Fazit: Das Smartphone als Festnetztelefon

Nach meiner jetzigen Erfahrung ist es einen Versuch wert ein vorhandenes Smartphone auch als schnurloses Festnetztelefon einzusetzen. Wenn es zufriedenstellend funktioniert ergeben sich große Vorteile im Hinblick auf Kosten, Energieverbrauch und Platz. Von der Verwendung des direkt unter Android integrierten IP-Telefons rate ich aber ab. Probieren Sie am besten einfach ein, zwei Softphone-Apps aus. Für eine einfache Einrichtung bietet sich das Fritz!App-Fon an, falls Sie Besitzer einer Fritz!Box sind.

Es scheint aber leider so als ob dieser Ansatz nicht mit jedem Smartphone zuverlässig funktioniert. In diesem Fall dürfte es, wie bei mir, für manche wieder auf ein klassisches Festnetztelefon hinauslaufen. Für mich war dabei bemerkenswert, dass das Fritz!Fon C6 im Zusammenspiel mit der Fritz!Box tatsächlich einen Mehrwert, im Vergleich zu dem vorherigen DECT-Telefon, bieten konnte.

Wer allerdings einfach nur Telefonieren möchte der findet sicherlich günstigere Telefone. Ein einfaches analoges Kompakttelefon mit Schnur kostet z.B. nur ca. 20 Euro, gebraucht noch weniger.

Ich hoffe mein Erfahrungsbericht konnte Ihnen als Inspiration und Leitfaden dienen eine für Sie geeignete Telefonlösung zu finden,

Matthias (07.10.2020)

Anhang: Die detaillierten Beschreibungen für die Einrichtung eines Smartphones als Festnetztelefon

Gleich welcher Lösungsweg, stellen Sie sicher das in Ihrer Fritz!Box die „erweiterte Ansicht“ aktiv ist. Melden Sie sich dafür an der Bedienoberfläche Ihrer Fritz!Box an und klicken Sie auf das Drei-Punkte-Symbole oben rechts. In dem sich jetzt öffnenden kleinen Fenster sollte sich der Regler hinter „Erweiterte Ansicht“ rechts befinden und grün eingefärbt sein.

Die Einrichtung des Fritz!App-Fon

Der Startpunkt für die Einrichtung ist nicht das Smartphone sondern erst einmal die Bedienoberfläche Ihrer Fritz!Box

Wählen Sie in der Bedienoberfläche die Einstellungen für das Heimnetz -> Netzwerk -> Netzwerkeinstellungen. Scrollen Sie unter „Netzwerkeinstellungen“ solange herunter bis der Bereich „Heimnetzfreigaben“ erscheint. Hier sollte der Punkt „Zugriff für Anwendungen zulassen“ markiert sein. Ist dem nicht so, dann markieren Sie diese Kontrollbox und übernehmen die Einstellung.

Notiz: Diese Einstellung ist die im Artikel erwähnte „bestimmte Einstellung“

Diese Einstellung ermöglicht es der Fritz!Fon-App sich automatisiert als neues Telefon bei Ihrer Fritz!Box anzumelden und vereinfacht damit deutlich die sonst manuell durchzuführenden Einstellungen.

Bild: Fritz!Box Freigabe für Anwendungen
Bild: Fritz!Box Freigabe für Anwendungen

Stellen Sie jetzt sicher das Ihr Smartphone per WLAN mit Ihrer Fritz!Box verbunden ist. Installieren Sie die App Fritz!App Fon und bestätigen die angeforderten Berechtigungen für die App.

Danach fragt die App das Kennwort Ihrer Fritz!Box ab, um sich zu dieser zu verbinden und im Zusammenspiel mit dieser automatisiert die notwendigen Einstellungen vorzunehmen.

Im nächsten Schritt werden Sie aufgefordert ein Telefongerät zur Anmeldung auszuwählen. Die einfachste Option ist hier die automatische Einrichtung.

Jetzt stellt die Fritz!Box noch sicher, dass die per Fritz!App Fon getätigte Anmeldung eines IP-Telefons auch wirklich von Ihnen stammt und verlangt eine weitere Bestätigung durch eingabe eines Zahlencodes mittels eines bereits angeschlossenen Telefons oder das drücken der „WPS/Connect-Taste“ an der Fritz!Box.

Das war es schon. Ist Ihr Smartphone per WLAN mit Ihrem Heimnetzwerk verbunden, dann können Sie jetzt mittels der App Anrufe tätigen und annehmen.

Sie sollten aber noch folgendes prüfen:

  1. Wählen Sie in der Bedienoberfläche der Fritz!Box Telefonie -> Eigene Rufnummern -> Anschlusseinstellungen.

  2. Scrollen Sie bis zu dem Bereich „Sicherheit“ vor.

  3. Die Kontrollbox vor „Nutzung von Internettelefonie aus dem Heimnetz unterbinden“ sollte leer sein. Ihr neues IP-Telefon soll ja als normales Telefon fungieren können und damit auch Anrufe nach außen in das Fest-/Mobilfunknetz tätigen können. Möchten Sie mit dem IP-Telefon auch in das Ausland telefonieren, dann müssen Sie noch unter „Auswahl ändern“ die Markierung vor dem neu eingerichteten IP-Telefon entfernen.

  4. Klicken Sie links unten auf „Übernehmen“.

Notiz: Diese Einstellungen und die vorherige Sicherheitsbestätigung sind darin begründet, dass durch Missbrauch der Telefoniefunktion hohe Kosten entstehen können und es wohl auch tatsächlich entsprechende Fälle gegeben hat. Paranoia ist aber nicht angebracht, vergeben Sie sichere Kennwörter, halten Sie die Firmware Ihrer Geräte aktuell, gehen Sie Umsichtig vor und die Risiken sind schon weitestgehend minimiert.

Notiz: Möchten Sie das per Fritz!App-Fon eingerichtete Telefon wieder löschen, dann können Sie das unter der Bedienoberfläche der Fritz!Box machen. Lassen Sie unter Telefonie -> Telefoniegeräte die Liste der eingerichteten Telefongeräte anzeigen. Das der Fritz!App-Fon zugehörige Telefon beginnt mit einem gleichlautenden Namen. Klicken Sie jetzt auf das rote Kreuz hinter dem entsprechenden Eintrag und bestätigen Ihre Absicht der Löschung.

Die Einrichtung eines Festnetzelefons direkt nativ unter Android

Notiz: Es gab im Web Hinweise das der eine oder andere Hersteller bei seinen Anpassungen des Android-Betriebssystems die IP-Telefon Funktion entfernt hat. Wundern Sie sich also bitte nicht, falls Sie eventuell die folgenden Einstellungen für ein IP-Telefon auf Ihrem Smartphone nicht finden können. Auf den zwei mir verfügbaren Smartphones, unterschiedlicher Hersteller, standen die Einstellungen zur Verfügung.

Startpunkt der Einrichtung ist die Bedienoberfläche der Fritz!Box.

Sie müssen Ihrer Fritz!Box als erstes mitteilen das ein neues IP-Telefon im Netzwerk verwendet werden soll. Die enstprechenden Einstellungen finden Sie in der Bedienoberfläche der Fritz!Box unter Telefonie -> Telefoniegeräte. Hier müssen Sie unten rechts auf „Neues Gerät einrichten“ klicken und es startet ein kleiner Assistent welcher Sie durch die Einrichtung leitet.

  1. Belassen Sie die Voreinstellung auf „Telefon“ und klicken dann auf „weiter“.

  2. Wählen Sie jetzt die Option „LAN/WLAN (IP-Telefon)“. Es empfiehlt sich auch einen individuellen Namen für das Telefon zu vergeben, wenn Sie mehrere Telefone gleichzeitig in Betrieb haben. Klicken Sie wieder auf „weiter“.

  3. Für die gleich folgende Anmeldung eines Telefons müssen Sie jetzt einen Benutzernamen und ein Kennwort vergeben. Notieren Sie sich diese Daten.

  4. Wenn Ihr Haushalt über mehrere Festnetz-Telefonnummern verfügt, werden Sie jetzt gefragt über welche Telefonnummer das neue Telefon ausgehende Gespräche führen soll. Folgend dann welche Anrufe auf welchen Telefonnummern an dieses Telefon geleitet werden sollen.

  5. Dann folgt eine Zusammenfassung der bislang eingegebenen Daten, welche Sie durch einen klick auf „Übernehmen“ bestätigen.

  6. Abschließend stellt die Fritz!Box noch sicher das die Konfiguration auch wirklich von Ihnen stammt und verlangt eine weitere Bestätigung durch eingabe eines Zahlencodes mittels eines bereits angeschlossenen Telefons oder das drücken der „WPS/Connect-Taste“ an der Fritz!Box.

Damit sind die notwendigen Vorbereitungen an der Fritz!Box abgeschlossen.

Wie bei der Einrichtung des Fritz!App-Fons aber geschildert empfiehlt es sich auch für das Android IP-Telefon die Sicherheitseinstellungen zu prüfen und Ihren Bedürfnissen anzupassen. Siehe dazu das vorherige Kapitel zur Einrichtung des Fritz!App-Fon.

Als nächstes gilt es das Android IP-Telefon als Festnetztelefon einzurichten.

Startpunkt hier ist die standard Telefon-App, welche ab Werk auf einem Smartphone installiert ist.

  1. Tippen Sie nach öffnen der Telefon-App auf das Drei-Punkte-Symbol oben rechts und wählen „Einstellungen“.

  2. Tippen Sie in dem nächsten Dialog auf „Anrufe“.

  3. Tippen Sie in dem nächsten Dialog auf „Anrufkonten“ (siehe unten abgebildeter Screenshot 1).

  4. Tippen Sie in dem nächsten Dialog auf „SIP-Konten“ (siehe unten abgebildeter Screenshot 2).

  5. Tippen Sie in dem nächsten Dialog auf das Plus-Symbol oben rechts (siehe unten abgebildeter Screenshot 3).

  6. Der jetzt erscheinende Dialog ist zentral für die Einrichtung des IP-Telefons (siehe unten abgebildeter Screenshot 4).

6.1 Geben Sie hier den Benutzernamen ein, welchen Sie während der Einrichtung des Telefons in der Fritz!Box unter Punkt 3 vergeben haben.

6.2 Geben Sie unter „Passwort“ das Kennwort ein welches Sie während der Einrichtung des Telefons in der Fritz!Box unter Punkt 3 für das Telefon vergeben haben.

6.3 Als Server müssen Sie den Registrar also Ihre Fritz!Box angeben. Sie können hierfür „fritz.box“ eingeben oder alternativ direkt die numerische IP-Adresse Ihrer Fritz!Box. Als Voreinstellung lautet diese „192.168.178.1“.

6.4 Tippen Sie abschließend auf „speichern“ oben rechts.

Notiz: Als Abkürzung zu den IP-Telefon Einstellungen und um direkt das IP-Telefon zu aktivieren/de-aktivieren bietet sich die „SIP-Switch-Widget“ App an.

  1. Gehen Sie wieder auf den Dialog „Anrufkonten“. Nach Einrichtung des IP-Telefons (unter Android SIP-Konto genannt) sind dort weitere Einstellmöglichkeiten erschienen, welche festlegen wie das IP-Telefon verwendet werden soll (siehe unten abgebildeter Screenshot 5).

7.1 Unter „Anrufe tätigen und annehmen“ können Sie festlegen ob das IP-Telefon überhaupt für Anrufe verwendet werden soll. Bei mir hat sich die Einstellung „Erst Fragen“ als praktisch herausgestellt, da man dann gefragt wird ob man per Mobilfunk oder Festnetz telefonieren möchte. Bei ausgehenden Anrufen konnte ich jetzt das passende Telefon wählen, je nachdem ob ich unterwegs war oder zu Hause. Einen Automatismus, das bei WLAN-Verbindung immer das IP-Telefon verwendet wird, sonst das Mobiltelefon, schien es nicht zu geben.

7.2 Unter „SIP-Telefonie“ nutzen können Sie einstellen ob das IP-Telefon nur zur Telefonie mit anderen IP-Telefonen verwendet werden soll oder „Für alle Anrufe“. Stellen Sie hier „Für alle Anrufe“ ein, außer Sie haben eine ganz spezielles Setup im Sinn wo die andere Einstellung benötigt wird.

7.3 Mit „eingehende Anrufe annehmen“ können Sie einstellen, dass Sie mit dem IP-Telefon nicht nur Anrufe tätigen wollen sondern auch annehmen. Die Einstellung sollte aktiviert werden, da ja das IP-Telefon als kompletter Ersatz für ein dediziertes Festnetztelefon dienen soll. Es wird auf eine eventuell kürzere Akkulaufzeit hingewiesen. In meinem eigenen Test, konnte ich selbst konnte allerdings keinen Unterschied erkennen.

7.4 Unter „SIP-Konten“ sehen Sie eine Liste der eingerichteten IP-Telefone. Für jedes IP-Telefon wird unter dem Namen auch eine kurze Statusbeschreibung eingeblendet. Wenn Sie wissen möchten ob Ihr IP-Telefon korrekt mit der Fritz!Box verbunden ist, dann müssen Sie hier nachsehen. Mit den beschriebenen Einstellungen ist ein Status „Eingehende Anrufe aktiviert“ zu erwarten.

Damit ist die Einrichtung des Festnetztelefons auf Ihrem Android Smartphone abgeschlossen. Bei eingehenden Anrufen sollte jetzt auch Ihr Smartphone klingeln und Sie können den Anruf mit dem Smartphone entgegennehmen. Wenn Sie selbst einen Anruf tätigen können Sie das wie gewohnt tun. Sie werden allerdings vor dem ausgehenden Anruf noch einmal gefragt ob der Anruf per Mobiltelefon oder Festnetztelefon getätigt werden soll.

Bild: Android IP-Telefon einrichten
Bild: Android IP-Telefon einrichten