DasHeimnetzwerk.de - informativ und umfassend

Die Suchmaschinen-Alternativen Ecosia, Startpage und Qwant

Die Internet-Suchmaschine Google hat schon so eine alltägliche Präsenz, dass das Wort „googeln“ seit vielen Jahren im deutschen Duden vertreten ist. Ich muss zugeben, viel Gedanken hatte ich mir bei der Verwendung dieser Suchmaschine auch nicht gemacht, denn die Verwendung ist bequem, einfach und die Ergebnisse meistens hilfreich. Wer allerdings eine eigene Webseite betreibt, kommt nicht umhin sich ein wenig mehr mit Suchmaschinen auseinanderzusetzen. Das es noch andere Suchmaschinen gibt war für mich in diesem Zusammenhang keine neue Erkenntniss. Interessant fand ich allerdings, dass die Suchmaschinen-Alternativen ein paar Besonderheiten, wenn nicht gar Überraschungen aufweisen …

Bild: Eingabemasken der Suchmaschinen Ecosia, Startpage und Qwant (Quelle: Screenshots ecosia.de, startpage.de, Qwant.de)
Bild: Eingabemasken der Suchmaschinen Ecosia, Startpage und Qwant (Quelle: Screenshots ecosia.de, startpage.de, Qwant.de)

Die Suchmaschine Ecosia

Unter https://www.ecosia.org/ kann man die Suchmaschine Ecosia erreichen. Das Besondere bei dieser Suchmaschine ist, dass hier versprochen wird über das eingenommene Geld Bäume zu pflanzen. Sprich indirekt können Sie Bäume in Madagaskar, Tansania und anderen Regionen der Welt pflanzen, in dem Sie diese Suchmaschine verwenden. Vertrauen in dieses Unterfangen, wird durch Berichte zu den einzelnen Projekten und der monatlichen Veröffentlichung der Geschäftsberichte, aufgebaut.

Für die eigentliche Funktion der Suche im Internet bedient sich Ecosia bei der Suchmaschine Bing (Quelle: ecosia.zendesk.com). Dementsprechend werden Suchanfragen an die von Microsoft betriebene Suchmaschine weitergeleitet. Das beinhaltet Informationen wie die IP Adresse und den verwendeten Webbrowser. Nichts ungewöhnliches, wenn man eh schon Bing oder Google verwendet, es gibt aber auch Suchmaschinen welche „privater“ sind. Mehr dazu gleich.

Wer nun Feuer und Flamme ist von seinem Bürostuhl aus Bäume zu pflanzen, kann Ecosia als Standard Suchmaschine in seinem Webbrowser einstellen. Entsprechende Hilfestellungen findet man dafür auf der Webseite von Ecosia.

Die Suchmaschine Startpage

Die Suchmaschine Startpage tritt mit der Aussage an, dass bei Suchanfragen Ihre Privatsphäre geschützt bleibt. In den Datenschutzrichtlinien von Startpage wird darauf verwiesen, dass weder die IP Adresse, noch der Browser, noch das Betriebssystem Ihres Computers oder die Suchbegriffe bei einer Suchanfrage gespeichert werden. Falls Sie individuelle Einstellungen, für die Verwendung von Startpage, vornehmen wollen, dann ist es aber unabdinglich das ein Cookie in Ihrem Webbrowser abgelegt wird.

Ähnlich wie Ecosia unterhält Startpage keinen eigenen Datenbestand für die Suchfunktion, sondern bezieht die Suchergebnisse von Google. Dabei sollen die Suchanfragen anonymisiert werden, so dass Google keine Rückschlüsse auf die eigentliche Herkunft der Suchanfrage ableiten kann. Interessant ist, dass die Ergebnisse einer Suche anders aussehen können, als wenn Sie direkt Suchanfragen an Google absetzen. Das liegt daran, dass Google nicht nur den reinen Suchbegriff auswertet, sondern auch weitere kontexttuelle Informationen der Suchanfrage an sich, wie z.B. Ihre IP Adresse.

Zusammengefasst können Sie mit Startpage sich der Suchergebnisse der größten Suchmaschine Google bedienen, ohne Ihre eigenen Daten preisgeben zu müssen. Die Suchmaschine Startpage können Sie unter https://www.startpage.com/deu/ aufrufen.

Die Suchmaschine Qwant

Die letzte Suchmaschine, in der von mir getroffenen Auswahl, ist Qwant (https://www.qwant.com/. Hinter Qwant steckt ein Unternehmen aus Frankreich, an welchem unter anderem der Axel Springer Verlag beteiligt ist (Quelle: Presseinformation Axel Springer Verlag vom 19.06.2014). Im Gegensatz zu den ersten beiden vorgestellten Suchmaschinen betreibt Qwant seine eigene Suchmaschine und stellt somit eine Konkurrenz zu Google und Bing dar. Nach Eigenauskunft werden Suchergebnisse aber nicht alleinig von durch Qwant betriebene Server bereitgestellt, sondern durch Ergebnisse von der Suchmaschine Bing komplementiert.

Gemäß der Datenschutzrichtlinien von Qwant sollen Daten, welche es ermöglichen Sie persönlich zu identifizieren, komplett von der Suchanfrage getrennt werden. Ebenfalls ausgeschlossen soll sein, dass die angezeigte Werbung auf Ihrem Computer Spuren hinterlässt oder versucht Sie zu identifizieren. Das Speichern von Cookies bzw. die Eingabe von eigenen Daten findet dann statt, wenn Sie die Suchmaschine für sich personalisieren oder sich registrieren.

Beides, die Wahrung der Privatsphäre und das wenigstens teilweise liefern von Suchergebnissen aus eigenem Datenbestand, stellt in meinen Augen eine durchaus attraktive Mischung dar.

Fazit

Bei meiner Betrachtung von Suchmaschinen ist mir aufgefallen, dass viele davon sich entweder rein bei Google oder Bing bedienen oder wenigstens teilweise eine Kooperation eingegangen sind. Das ist ein Indiz für das enorme Investment, welches nötig ist, um das Web mit seinen Billionen von Webseiten zu erforschen, sinnvoll abzubilden und aktuell zu halten. Das wiederum ergibt einen Eindruck von der gefestigten Stellung der etablierten Suchmaschinen.

Eine andere interessante Beobachtung war, dass ich selbst unbewusst immer wieder direkt die Google Suchmaschine verwendet habe und verwende. Viele Jahre der Benutzung haben mich schon so konditioniert, dass es einer gewissen bewussten Anstrengung bedarf Alternativen zu verwenden.

Die Suchergebnisse, welche mir die diversen Alternativen lieferten, waren aus eigener Sicht durchaus hilfreich. Das ist allerdings nicht wirklich überraschend, da sich diese teilweise oder ganz der Ergebnisse der Platzhirsche bedienen.

Zurück bleibt das ungute Gefühl, wie anscheinend unersetzbar und tief verwurzelt Google und Bing inzwischen sind. Man hat allerdings gute Möglichkeiten über die Benutzung anderer Suchmaschinen seine Privatsphäre zu wahren, indirekt Bäume zu pflanzen oder originärer Suchmaschinen-Konkurrenz beim Wachstum zu helfen.

einen grünen Daumen beim suchen wünscht,

Matthias